[Rezension] Ursula Wolter - "Wohin die Wolken ziehen"

Ursula Wolter - Wohin die Wolken ziehen
Gegenwartsliteratur

Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Look
ISBN-13: 978-3-426-50058-3
Seiten: 300 Seiten
Erschienen: 1. Dezember 2008

Buchrückentext
„Sie sind so verschieden wie Tag und Nacht: die 22-jährige Anna, voller Selbstzweifel und so sehr bemüht, es allen recht zu machen, dass sie sich selbst zu verlieren droht, und der siebzigjährige Konrad, der sein Leben bisher fest im Griff hatte, jedoch gerade erfahren hat, dass er bald sterben muss. Zwischen den beiden entsteht eine zarte und ungewöhnliche Freundschaft, die beide allmählich verändert: Konrad lernt, mit seiner Krankheit zu leben und Hilfe von anderen Menschen anzunehmen, und Anna beginnt, sich Ziele zu setzen und sich gegenüber anderen zu behaupten. Und sie lernt, die Welt mit Konrads Augen zu sehen und zu erkennen, wer sie wirklich liebt …“

Meine Meinung
Die 22jährige Anna hat es gerade nicht leicht im Leben: unglücklich verliebt, ohne Freunde und dabei doch immer nur um die anderen bemüht. Sie lernt zufällig den 70jährigen Konrad kennen, der sein Leben liebt und lebt, jedoch gerade erfahren hat, dass genau dieses bei unheilbarer Erkrankung bald vorbei sein wird. Zwischen den beiden entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. Anna lernt von der Gelassenheit Konrads, Konrad wiederum kann endlich auch Hilfe von anderen annehmen. Denn die hat er bitter nötig.

Ein wirklich berührendes Buch um eine ungewöhnliche Freundschaft, das zwar vorhersehbar ist, aber dennoch Trost spendet und Hoffnung macht, das Leben anzugehen und zu genießen! Ein Buch über Liebe und Vertrauen, sich Finden und wieder loslassen, vom Leben und vom Sterben - wichtige Themen, die behutsam und liebevoll in eine anmutige Geschichte verpackt sind. Das Buch liest sich trotz der schweren Themen leicht, flüssig und angenehm, die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz, auch wenn sie manches Mal zu überzogen dargestellt sind. 

Anna fand ich zu Beginn echt anstrengend mit ihrer Art, sich selbst immer hinten anzustellen und ihrem ständigen Bemühen, es allen anderen Recht zu machen. Zum Glück lernt sie im Laufe der Geschichte dazu und wird dann zu einer liebenswerten jungen Frau. Konrad habe ich von Anfang an gemocht, ein älterer Mensch, der mitten im Leben steht, es liebt und auch genießt. Seine Krankheit verändert ihn, seine Zerrissenheit zwischen Körper und Seele kommt in dieser Geschichte wirklich sehr gut zum Ausdruck und ich habe am Ende mit gelitten und getrauert. 

Das Ende ist eigentlich von Anfang an klar und sehr vorhersehbar, aber das tut dem Buch keinen Abbruch. Vielmehr habe ich Respekt vor der Art der Autorin, mit diesem schwierigen Thema umzugehen und es so glaubhaft und authentisch rüberzubringen.

Ich bin von diesem Buch wirklich beeindruckt und empfehle es jedem, der bereit ist, sich auch mit ernsten Themen auseinanderzusetzen. Der Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen, die Charaktere sympathisch, wenngleich auch manchmal etwas überzogen ins Gute oder auch ins Böse. Dennoch sind sie mir ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen gefühlt und gelitten in diesem emotionalen und ergreifenden Buch. 


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