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[Rezension] Patrick Ness | Siobhan Dowd - "Sieben Minuten nach Mitternacht"

Patrick Ness | Siobhan Dowd - Sieben Minuten nach Mitternacht
Gegenwartsliteratur, Jugendbuch

Verlag: cbj-Verlag
Umschlagkonzeption: init. Büro für Gestaltung, Bielefeld
Umschlagillustration: Jim Kay
ISBN-13: 978-3-57011-5374-1
Seiten: 215 Seiten
Erschienen: 29. August 2011

Buchrückentext 
„Das Monster tauchte kurz nach Mitternacht auf. Wie das bei Monstern eben üblich ist, Conor war wach, als es kam. Er hatte einen Albtraum gehabt. Na gut, nicht irgendeinen, Den Albtraum. Den einen, den er in letzter Zeit ziemlich oft hatte. Den mit der Finsternis und dem Wind und dem Schrei. Den mit den Händen, die er irgendwann nicht mehr festhalten konnte, egal, wie sehr er sich bemühte. Den, der immer damit endete, dass …“

Meine Meinung
Lange bin ich um das Buch herumgeschlichen, dachte ich doch, es sei ein Fantasy-Buch – doch das ist es bei weitem nicht! Meine Neugier hat dann irgendwann gesiegt und ich habe doch zu diesem toll gestalteten Buch gegriffen – zum Glück, denn nun bin ich froh, es endlich gelesen zu haben.

Schon bald war klar, dass das Monster im Buch kein einfaches Fantasy-Wesen ist, das dem kleinen Conor etwas Böses will – ganz im Gegenteil, es erzählt Geschichten und begleitet den 13-Jährigen, der seit der Behandlung seiner Mutter große Verantwortung trägt und der kranken Frau hilft, wo er nur kann. Als seine Mutter dann wieder ins Krankenhaus muss, weil es immer schlechter geht und die Behandlung nicht anzusprechen scheint, muss Conor zu seiner Großmutter ziehen – und eigentlich weiß er genau, was das zu bedeuten hat, doch er kann es einfach nicht zulassen. Erst das Monster zeigt ihm einen Weg, das Unausweichliche auszusprechen und dann auch zu akzeptieren.

Die Sprache im Buch ist zwar einfach und schlicht, aber eindringlich und erzeugt eine tiefgehende Atmosphäre. Dazu trägt sicherlich auch die tolle Gestaltung des Buches bei – auf vielen Seiten sind Zeichnungen, die zum Inhalt passen, dann sogar ganze Doppelseiten mit den eindrücklichen Zeichnungen rund um das Monster. Lange hab ich mir manche Bilder angeschaut, immer wieder gab es etwas Neues in ihnen zu entdecken.

Das Buch hat mich sehr gefesselt, nicht weil es eine rasante Handlung hat oder sehr spannend ist – ganz im Gegenteil: dieses leise Buch löst etwas in mir aus, regt zum Nachdenken an, stimmt traurig und gibt dennoch Kraft – manch einem würde ich auch gerne ein Monster wünschen, das begleitet und hilft, das Unausweichliche zu akzeptieren.


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