[Rezension] Elizabeth Noble - "Die Farbe des Flieders"

Elizabeth Noble - Die Farbe des Flieders
Gegenwartsliteratur

Verlag: Goldmann-Verlag 
Umschlaggestaltung: Design Team München
Umschlagfoto: Corbis
ISBN-13: 978-3-4424-5588-1
Seiten: 607 Seiten
Erschienen: April 2004

Zum Inhalt 
Fünf Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, treffen sich regelmäßig einmal im Monat in einem Lesekreis. 12 verschiedene Bücher werden besprochen, doch immer mehr rücken die eigenen Sorgen und Nöte in den Vordergrund und werden zum Gesprächsthema. Nach und nach lernen sich die Frauen näher kennen, und sie werden zu echten Freundinnen, die sich gegenseitig in den schweren Zeiten des Lebens helfen und unterstützen. 

Meine Meinung
Ich habe dieses Buch gerne gelesen und war gefangen in den Geschichten der völlig verschiedenen Frauen. Jede hat ein eigenes Päckchen zu tragen, doch gemeinsam schaffen sie es, auch größere Krisen zu umschiffen. Es geht um Liebe und Betrug, um glückliche und zerstörte Ehen, um Mütter und Kinder und vor allem um Freundschaft.

Das Buch liest sich leicht und flüssig, der Sprachstil ist angenehm und umgangssprachlich – eben so, wie Frauen zwischen zwanzig und fünfzig reden. Die verschiedenen Charaktere sind alle gut gezeichnet und sehr lebensnah, so dass ich mir sie wirklich auch im realen Leben vorstellen kann. Und wie es auch im echten Leben ist, mag man den einen mehr oder weniger. Dabei passieren in dem Buch keine „großen Sachen“, es sind eher alltägliche Sorgen und Nöte, die die Frauen belasten.

Clare wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind, doch irgendwie will es nicht klappen und das belastet so langsam die Beziehung zu ihrem Mann. Harriet ist eine selbstbewusste Frau mit einer tollen Familie, dennoch ist sie irgendwie nicht glücklich und macht sich auf die Suche nach dem, was fehlen könnte. Die attraktive Nicole liebt ihren Mann abgöttisch, doch muss sie schmerzlich erkennen, dass er sie schon seit Jahren nach Strich und Faden betrügt. Polly wird bald Großmutter und freut sich ungemein auf das Baby – und ist bereit, dafür ihre Beziehung aufs Spiel zu setzen. Die fünfte im Bunde ist Susan, die sehr unter der Erkrankung ihrer geliebten Mutter leidet, und es kaum übers Herz bringt, sie in ein Pflegeheim abzugeben.

Zu kurz gekommen sind sicherlich die Bücher des Lesekreises. Auch ich hatte gedacht, mehr über die Romane zu erfahren, die im Lesekreis gemeinsam gelesen werden, zumal auch die Kapitel nach den Büchern benannt sind. Doch die Gespräche über die gelesenen Romane sind nur sehr knapp und dürftig, im Mittelpunkt der ganzen Geschichte stehen eindeutig die Schicksale der Frauen – wer also denkt, dass nur über Bücher und Romane diskutiert wird, der liegt völlig falsch und wird wahrscheinlich von diesem Buch enttäuscht sein.

Mir hat „Die Farbe des Flieders“ sehr gut gefallen, ich habe mich wohlgefühlt im Kreis der verschiedenen Frauen und mich fast schon als Teil dieser interessanten Runde gesehen. Ich denke aber, dass dies ein typisches Frauenbuch ist und es wahrscheinlich eher Ältere anspricht, da es doch viel um Ehen und ihre Probleme geht.

Mein Fazit
Es sollte einem klar sein, dass es in diesem Buch weniger um Bücher und einen Lesekreis geht als vielmehr um die Sorgen und Nöte von fünf verschiedenen Frauen – dann jedoch erhält man ein wunderbares Buch zum Eintauchen und Mitfühlen. 


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