Kommende Leserunde ab dem 1.3.2024:
Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Rezension] Santa Montefiore - "Sturmküste"

Santa Montefiore - Sturmküste
Roman

Verlag: rororo
Umschlaggestaltung: any.way, Cathrin Günther
Umschlagabbildung: Markk Owen /Arcangel Images; thinkstockphotos.de
ISBN-13: 978-3-499-23796-6
Seiten: 511 Seiten
Erschienen: 2. Mai 2014
Originaltitel: „The Secrets oft he Lighthouse“
Übersetzerin: Anja Schünemann

Buchrückentext
„Ellen Trawton hat ihr Leben satt: die Hektik Londons, den Smalltalk, ihre Mutter, die Ellens Leben schon bis ins Detail geplant zu haben scheint. Zuflucht findet sie in Irland bei ihrer Tante Peg, zu der die Mutter den Kontakt schon vor langer Zeit abgebrochen hat. 
Die wilde Schönheit Connemaras, vor allem die Insel mit der Ruine des alten Leuchtturms, zieht Ellen magisch an. Allen Warnungen zum Trotz verliebt sie sich in Conor, der in dem Ruf steht, Caitlin, seine junge schöne Frau, in den Tod getrieben zu haben. Und Caitlin hält Conor fest in ihrem Bann, ihr Einfluss scheint über den Tod hinaus zu wirken. 
Um ihre Liebe zu retten, muss Ellen herausfinden, was damals geschah. In der Nacht, als der Leuchtturm abbrannte, und Caitlin ums Leben kam ...“

Meine Meinung
Nachdem mich die Autorin mit ihrem Buch „Der Geisterbaum“ völlig in ihren Bann ziehen konnte, war ich natürlich neugierig auf ihr neues Buch – nur leider hat mich diese Geschichte nicht völlig überzeugen können. 

Sie wird wechselnd aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt – zum einen aus Sicht der Ich-Erzählerin Ellen, die aus ihrem alten Leben in London ausbricht und sich nach Irland zu ihrer Tante Peg aufmacht, zum anderen aus Sicht der bereits verstorbenen Caitlin, die immer noch über ihren Ehemann Conor herrscht, von dem gesagt wird, dass er seine bildschöne Frau umgebracht habe. 

Die Idee, einen Teil der Geschichte aus Sicht einer Verstorbenen erzählen zu lassen, fand ich zwar zunächst etwas befremdlich, im Nachhinein aber hat es mir gut gefallen, da es der Geschichte etwas Pfiff gegeben hat. Denn eigentlich verbirgt sich hinter dem Buch eine einfache, oft auch kitschige Liebesgeschichte. Und die entwickelt sich zudem auch noch sehr langsam. In der ersten Hälfte des Buches geht es vor allem um Ellens Ankunft in Irland, man lernt die Bewohner des kleinen Küstenörtchens Ballymaldoon kennen und unzählige Verwandte, die alle zum großen Clan der Byrnes gehören. Erst in der zweiten Hälfte wird es interessanter, als Ellen sich nämlich in den attraktiven Colin verguckt, der aber einen zweifelhaften Ruf genießt, da das Gerücht umgeht, er habe seine bildschöne Frau Caitlin umgebracht. Die Liebesgeschichte hat mich zwar ganz gut unterhalten, hat sich für meinen Geschmack aber knapp an der Grenze zwischen Romantik und Kitsch bewegt. Das muss ja nicht schlecht sein, nur hatte ich einfach andere Erwartungen an die Geschichte.

Toll gelungen sind der Autorin aber die Landschaftsbeschreibungen – ich würde am liebsten sofort nach Connemara reisen, so eindrücklich und ursprünglich hat sie diesen wunderschönen Landstrich beschrieben. Ich habe alles genau vor Augen gehabt, das Meer, den Leuchtturm, die Weite der Landschaft – und nicht nur das – ich konnte das Meer rauschen hören und den Wind um meine Nase wehen spüren. Diese Beschreibungen sind der Autorin wirklich sehr gut gelungen.

Die Geschichte selber hat mich leider nicht so überzeugt, vor allem auch weil ich vieles nicht authentisch fand und ich auch einige der Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Manchmal hatte ich das Gefühl, mich in einem historischen Umfeld zu befinden, so altmodisch sind die Gedanken und Handlungen von Ellen und ihrer Londoner Familie, dabei spielt das Buch in der Gegenwart, in der Handys gang und gäbe sind. 

Das Buch liest sich flüssig durch den wirklich schönen und gewinnenden Schreibstil der Autorin – und gerade die tolle Atmosphäre, die sie geschaffen hat, das Ursprüngliche des Landes mit seinen herrlichen Landschaftsabschnitten, haben mich das Buch dann doch beenden lassen. Die Liebesgeschichte selber hätte das leider nicht vermocht. Da mich das Buch unterm Strich aber dann doch ganz gut unterhalten hat, gebe ich 3/5 Sternen.

Mein Fazit
Leider waren meine Erwartungen bei diesem Buch ganz andere – ich dachte an eine geheimnisvolle Familiengeschichte, bekommen habe ich aber einen für mich schon fast kitschigen Liebesroman – daher bin ich leider von der Geschichte etwas enttäuscht. Zudem konnte mich auch die Protagonistin nicht überzeugen, deren Gedanken und Handlungen ich sehr häufig nicht nachvollziehen konnte. Einzig der angenehme Schreibstil und vor allem die tollen Landschaftsbeschreibungen, die Irland lebendig gemacht haben und in mir richtiges Fernweh ausgelöst haben, haben mich beim Lesen an der Stange gehalten. So gebe ich dem Buch, das mich zurückblickend dann doch unterhalten konnte, 3/5 Sternen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.